Bei der Haltung kommt es auf die richtige Ausstattung des Käfigs an.
Schlafhäuschen: Die negative Krönung sind Plastikhäuser mit Spitzdach und Fenster. Tagsüber fällt Licht rein, Geräusche dringen hinein und ein ordentlicher Luftaustausch kann auch nicht statt finden (Saunaeffekt). Zusätzlich dazu, dass das Haus die oft zu kleine Grundfläche noch mehr kürzt, kann der Hamster nicht einmal mehr das Dach als Aussichtsplattform benutzen, ohne runter zu rutschen. Deshalb sind gerade Häuschen aus Holz (Sittichnistkästen) eher zu empfehlen, da sich die Tiere auch ihre ständig nachwachsenden Zähne daran abwetzen können. Nur muss dann halt einmal im Jahr für Ersatz gesorgt werden. Man kann sie leichter zum Reinigen aus dem Käfig nehmen, die Tiere fühlen sich deutlich beschützter und schlafen tiefer. Und die Grundfläche wird nicht verkleinert, da die Hamster oben auf die beste Aussicht haben.
Käfigeinstreu: Die handelsübliche Kleintierstreu aus Holzspäne. Mittlerweile auch in fast jeder Tierabteilung eines "normalen" Ladens zu bekommen. Als Faustregel: Die Einstreu sollte 4 – 5 cm hoch sein, damit die kleinen kräftig buddeln können. Wer es etwas exotischer mag, der kann auch eine Schicht Vogelsand oder saubere, trockene Erde einfüllen und die Streu erst oben auf geben. Den kleinen macht es Spaß, und so teuer ist es auch nicht.
Kletterplätze: Eine Schieferplatte (Aquarienzubehör) ist zum ausruhen und zum Abkühlen an wärmeren Tagen ebenfalls sehr beliebt. Allerdings sollte man sich hier etwas einfallen lassen, damit sie beim untergraben nicht zum tödlichen Deckel wird. Mit schmalen Leisten und Billigbrettern aus dem Bauhandel lassen sich kleine Etagen mit Füßen dran bauen, die unten als Spielplatz und oben als Aussichtsplatz benutzt werden können. Große, leichte Steine aus der Aquaristik oder Tongefässe sind prima Spielplätze und zudem noch eine optische Zierde.
Oberflächengestaltung: Oben auf einfach noch eine handvoll Heu geben, was sie gerne zum Verstecken und ausbauen benutzen. Nach der Reinigung sind ein, zwei Küchenpapiere fürs Bett optimal. Einfach reinlegen, sie werden es schon selber wegschaffen. Korktunnel machen ebenfalls bei der Benutzung von Oben und von Unten Spaß. Und in hohlen Baumstämmen lässt sich Futter prima aufbewahren. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Mit dünnen Zweigstücken lässt sich eine Ecke als Klettergarten gestalten.
Wassernapf: Am besten eignet sich für das Wasser eine aufhängbare Trinkflasche (Nuckeltränke). Je nachdem wie knabberfreudig die Hamster sind, sollten Sie auch mal probieren, die Flasche von außen an den Käfig zu hängen, aber das Trinkrohr muss noch gut erreichbar sein. Für ein Aquarium ist eine einhängbare Tränke leider schlecht geeignet, weil die Saugnäpfe nicht lange halten und es so schnell zu einer Überschwemmung kommen kann.
Ein Trinknapf muss genauso wie die Tränke täglich gereinigt werden, sollte aber nicht in Bodennähe stehen, weil sonst zuviel von der Einstreu in das Wasser gelangt und es ungenießbar macht. Es gibt auch Hamster, die Trink- und Futternapf gerne als Klosett bzw. zum Nestbau verwenden, deshalb sind Sie eigentlich mit einer Trinkflasche bei Hamstern besser beraten. Einer meiner Hamster hat die nette Angewohnheit, ständig durch den Wassernapf zu laufen oder sogar drin sitzen zu bleiben und nachts fröhlich badend darin herum zu planschen. Eine Wasserquelle ist auch dann erforderlich, wenn regelmäßig Grünfutter oder Saftfutter gereicht wird.
Fressnapf: Als Futternapf eignet sich am besten ein schwerer Porzellannapf (Steingut). Handelsübliche Kunststoffnäpfe oder aus Aluminium sind zu leicht und werden bei Futterrangeleien sehr schnell umgeworfen. Wenn Ihr Tierchen keine Knabbervorliebe für Plastik entwickelt, wären zum Beispiel Vogelnäpfe zum einhängen günstig. Sie nehmen kaum Platz weg, stehen stabil, sind leicht zu reinigen und man kann sie praktisch und schnell aus- bzw. einhängen. Hohe Futternäpfe verlocken wie bereits angesprochen dazu, samt Nestmaterial besiedelt zu werden. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass ein freistehender Napf nicht auf zu viel Einstreu steht, weil er ansonsten "unterwandert" und umgeworfen wird. Ich selber verzichte seit ewig auf Futternäpfe. Das Futterkommt entweder in den Baumstamm, oder wird irgendwo auf festem Untergrund verstreut. Die Zwerge stehen dann sogar freiwillig auf, sammeln das Futter ein und deponieren es um. Hamstertaschen
wollen benutzt werden - auch wenn es einen festen Napf gibt. In der Natur müssen sie sich ihr Fressen auch wegschaffen.
Am liebsten solo ..
Die Hamsterfrau bevorzugt, genau wie ihr männlicher Gegenpart, ein Leben als Single. Die meisten Hamster verhalten sich aggressiv gegenüber Artgenossen, und es kann zu teilweise gefährlichen Beißereien kommen. Männchen und Weibchen kommen nur zur Paarung zusammen, und schon 3-4 Wochen nach der Geburt ist die Mutter an ihren Kindern nicht mehr interessiert. Nur unter Zwerghamstern gibt es auch Familienverbände, die sich ein Leben lang vertragen. Alle Hamster aber sind mit 4-5 Wochen schon geschlechtsreif: Wenn Sie keinen Nachwuchs wollen, müssen Sie die Tiere ab diesem Zeitpunkt nach Geschlecht trennen. Züchten Sie bitte nur, wenn Sie wissen, wohin mit den Jungen: Die Tierheime sind voll mit "überzähligen" Hamstern!