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Giraffenverhalten
Alltag
Giraffen leben in Gruppen von maximal 30 Tieren und sind tag- und nachtaktiv. Die Zusammensetzung dieser Gruppen ändert sich immer wieder und die Tiere wechseln oft von einer zur anderen Gruppe.
Weil Giraffen so groß sind, sich aber nur von Blättern und Trieben ernähren, die ziemlich wenig Nährstoffe enthalten, verbringen sie den größten Teil des Tages mit Fressen.
Dabei wandern sie von Baum zu Baum und weiden auch noch Zweige in fünf Metern Höhe ab. Da Giraffen wie zum Beispiel Kühe Wiederkäuer sind, verbringen sie den Tag, wenn sie nicht fressen, mit Ruhen und mit dem Wiederkäuen der Nahrung. Auch nachts wird die schwer verdauliche Nahrung noch wiedergekäut.
Giraffen schlafen sehr wenig. Sie verbringen nur jeweils wenige Minuten am Stück schlafend. Insgesamt sind es weniger als zwei Stunden pro Nacht. Dabei legen sie sich zu Boden und biegen den Kopf nach hinten zum Körper. Kurze Schlafphasen sind für große Säugetiere typisch, da sie in dieser Zeit vor Raubtieren nicht geschützt und sehr gefährdet sind.
Die Fellfärbung und Zeichnung der Giraffen ist optimal an ihre Umgebung angepasst:
Durch die Braun- und Beigetöne sowie die netz- und fleckenartige Zeichnung sind sie in der Umgebung der Savanne zwischen den Bäumen gut getarnt.
Typisch für Giraffen ist außerdem ihr Gang: Sie laufen im so genannten Passgang. Das heißt, dass die Vorder- und Hinterbeine einer Seite gleichzeitig nach vorne bewegt werden. Deshalb haben sie einen schaukelnden Gang. Sie können aber trotzdem sehr schnell werden und erreichen bei Gefahr ein Tempo von etwa 60 Kilometern pro Stunde.
Giraffen sind meist sehr friedlich. Vielleicht kommt daher auch ihr Name: Die Bezeichnung "Giraffe" stammt nämlich vom arabischen Wort "serafe" ab, was so viel wie die "Liebliche" bedeutet.
Giraffen haben zwar eine Rangordnung, streiten aber so gut wie nie miteinander.
Nur ab und zu kann man beobachten, dass zwei Bullen miteinander kämpfen. Dabei schlagen sie mit den Köpfen gegeneinander. Diese Schläge können eine so große Wucht haben, dass die Tiere manchmal sogar ohnmächtig werden.
Freunde und Feinde
Nur große Raubtiere wie Löwen können kranken oder jungen Giraffen gefährlich werden. Giraffen sind vor Feinden normalerweise durch die Tarnung ihres Fells geschützt. Außerdem können sie sehr gut sehen, riechen und hören und nehmen Feinde schon von Weitem wahr. Und erwachsene Giraffen können gewaltige Tritte mit ihren Hufen austeilen, die sogar den Schädel eines Löwen zertrümmern können.
Um den Schutz einer großen Herde zu genießen, mischen sich Giraffen oft unter Zebra- oder Gnu-Gruppen.
Nachwuchs
Giraffen-Weibchen bringen immer nur ein Junges zur Welt. Das Giraffen-Baby wird nach einer Tragzeit von etwa 15 Monaten geboren. Bei seiner Geburt hat es bereits eine Körperhöhe von zwei Metern und wiegt über 75 Kilogramm. Die Mutter steht bei der Geburt, so dass das Junge aus zwei Metern Höhe zu Boden fällt.
Giraffen-Babys können gleich nach der Geburt laufen. Im ersten Lebensjahr werden sie noch von der Mutter gesäugt. Aber schon nach ein paar Wochen knabbern sie zusätzlich an Blättern und Zweigen.
Nach dem ersten Lebensjahr sind junge Giraffen selbstständig und verlassen ihre Mutter. Mit vier Jahren sind sie fortpflanzungsfähig.
Sprache
Von Giraffen hören wir Menschen keinen Laut – das heißt aber nicht, dass sie stumm sind. Giraffen verständigen sich vielmehr mit Infraschall, den wir nicht wahrnehmen können. Mit Hilfe dieser sehr tiefen Töne halten sie sogar über weite Entfernungen Kontakt zueinander.
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